Beziehung: Liebe und Partnerschaft

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Liebe und Partnerschaft – Robert Betz

Warum die Beziehung zwischen Mann und Frau oft nicht gelingt. Von einer Beziehung, einer Partnerschaft, ob Ehe oder ohne Trauschein erwarten sich viele Männer und Frauen eine ganze Menge. Und ich meine ein bisschen viel, ein bisschen zu viel. Denn nach den Wünschen der beiden soll der andere ihnen alles Mögliche liefern, Sicherheit, ökonomische Sicherheit oft, emotionale Sicherheit, eine erfüllte Sexualität. Er soll ein guter Zuhörer sein und vieles mehr.

Aus meiner Sicht wird hiermit eine Beziehung von vornherein oft überfrachtet mit Erwartungen und Wünschen an den anderen. Dazu kommt, dass die beiden sich oft selbst noch gar nicht richtig lieben, wertschätzen und mögen. Heißt, sich selbst ein guter Freund, eine gute Freundin sind. Frage: Wie sollen zwei die sich selbst nicht lieben, miteinander in Glück und Harmonie leben können? Hier ist die Aufgabe, erst einmal selbst Frieden und Harmonie in mir zu erschaffen und zu schauen: Wie komme ich dorthin? Wie komme ich zur Selbstliebe? Wer sich selbst nicht liebt, der kann nicht erwarten, dass ein anderer Mensch auf Dauer ihn respektiert und liebt und würdigt.

Wir haben bei diesem Thema eine Reihe von Irrtümern in den Köpfen von Männern und Frauen, die zu Enttäuschungen führen. Heißt, hier wird sich vorher getäuscht. Obwohl diese Täuschungen natürlich nicht bewusst sind. Und ich möchte diese Täuschungen namens Irrtümern ein wenig erläutern. Der erste große Irrtum heißt: Ich brauche einen Partner. Hören wir nur rein in das Wort brauchen.

Hier wird schon der Mangel deutlich. Aus dem Bewusstsein des Mangels heraus gehe ich auf einen anderen zu und hoffe: Du mögest doch diesen Mangel bitte in mir abstellen. Mach mich bitte glücklich. Das geht, auf Deutsch, immer in die Hose. Wenn derjenige, der glaubt einen anderen Partner zu brauchen, der wird ihn auch immer missbrauchen durch sein unbewusstes Verhalten. Er versucht, seine Bedürfnisse über den anderen zu befriedigen. Ohne dass er sich selbst das schenkt, was der andere ihm schenken soll. Das ist eine Notgemeinschaft. Ich nenne sie immer: Eine Gemeinschaft zweier Bettler, die zusammenkommen, dem anderen in die Tasche greifen und sagen: Ach, du hast ja auch nichts.

Ein weiterer Irrtum, ein weitere Täuschung am Beginn einer Beziehung ist oft die, dass der andere mich glücklich machen soll. Die Erwartung: Bitte mach du mich glücklich. Hängt sehr eng zusammen mit dem: Ich brauche einen Partner. Aber wir dürfen hier erkennen, dass der einzige, der dich glücklich machen kann, du bist und kein anderer. Diese Erwartung ist zu hoch an den Partner. Darum ist die Aufforderung an jeden Partner zu sagen: Ich sorge erst mal selbst für mich und zwar aller bestens.

Ich mache mich selbst zu meinem Freund, zu meiner Freundin. Dritter Irrtum: Je mehr Nähe und Gemeinsamkeit gelebt wird, desto größer wird die Leidenschaft sein. Auch hier irren sich die Menschen, die mit dieser Erwartung in eine Partnerschaft gehen und sagen: Lass uns ganz viel zusammen machen und lass es uns ganz eng zusammen machen. Das geht eine Zeitlang gut. Ich nenne sie in der Zeit der Hormonstörung der Verliebtheit.

Aber nach einigen Monaten schon oft, führt das zu einem Gefühl der zu großen Enge. Denn, wenn Frau und Mann so eng aufeinander klatschen, wie man sagen könnte, dann haben sie keinen gesunden Abstand mehr. Sie verlieren das Bewusstsein, wer sie selber sind. Wenn wir in eine Partnerschaft gehen, dann gehen wir immer drei Wege als Paare. Er geht seinen Weg bitte. Sie geht ihren Weg. Und gemeinsam gehen sie einen dritten Weg. Viele glauben aber: Wenn ich einen Partner finde, den richtigen Partner natürlich finde, dann gebe ich meinen Weg auf, er oder sie gibt ihren Weg oder seinen Weg auf und dann gehen wir einen einzigen gemeinsamen Weg. Und auch das führt zu Enttäuschung und Scheitern.

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